„Seit dem 5. Juni 1997 werden regelmäßig mit der Abteilung für Chirurgie interdisziplinär abdominelle Aortenaneurysmen, das sind krankhafte Aussackungen der Hauptschlagader, endovaskulär in unserem Klinikum behandelt“, erklärt Prim. Univ.-Doz. Dr. Joachim Kettenbach, Vorstand des Zentralröntgeninstituts für Diagnostik, interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin am LK Wr. Neustadt. „Die bereits 300. Implantation ist ein großer Erfolg für unsere interdisziplinäre Zusammenarbeit!“
Bei Patientinnen und Patienten, die eine krankhafte Aussackung der Hauptschlagader von mehr als fünf Zentimetern und ein hohes OP-Risiko aufweisen, ist die Implantation einer Stentgraftprothese eine bewährte Alternativmethode. Der Eingriff wird über einen kleinen chirurgischen Schnitt in der Leiste durchgeführt. Dies passiert in Zusammenarbeit mit den Chirurgen unter ständiger angiographischer Kontrolle.
Abdominelle Aortenaneurysmen
Abdominelle Aortenaneurysmen, also Aussackungen der Hauptschlagader, treten überwiegend bei älteren Menschen auf. Ursache ist in der Regel eine fortschreitende Veränderung der Gefäßwand (Arteriosklerose), die meist mit Bluthochdruck einhergeht. Rücken- oder Brustschmerzen können Indikatoren für ein größer werdendes Aneurysma sein. Solche Aussackungen können im äußersten Fall andere Organe verdrängen oder plötzlich aufreißen, was innerhalb kurzer Zeit zu innerem Verbluten führen kann.
Begriffserklärungen
Stentgraftprothese: eine Gefäßprothese, an deren Enden und Außenseiten selbst entfaltbare Stents (Metallgitter) montiert sind
Aortenprothese: Prothese in der Hauptschlagader; kommt zur Anwendung, wenn diese erheblich erweitert ist
Endovaskulär: im Inneren eines Blutgefäßes Abdominell: den Unterleib des Menschen betreffend
Aneurysma: krankhafte, örtlich begrenzte Erweiterung (Aussackung) einer Arterie
Bildtext
v.l.n.r.: OA Dr. Jozef Kundracik, Anästhesie; OA Dr. Thomas Payrits, Gefäßchirurgie; Prim. Univ.-Doz. Dr. Joachim Kettenbach, EBIR, Radiologie; Gabriele Flor und Kathrin Haidbauer, Radiologietechnologinnen;
Medienkontakt
Doris Zöger
Landesklinikum Wiener Neustadt
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