Operations-Premiere in der Unfallchirurgie – 1. endoskopische Wirbelsäulen OP am Landesklinikum

WIENER NEUSTADT. Erstmals wurde am Landesklinikum Wr. Neustadt eine Wirbelsäulen-Stabilisierung (Spondylodese) mittels minimal-invasiver endoskopischer Operation durchgeführt.

„Bei der minimal-invasiven endoskopischen Wirbelsäulen-Stabilisierung wird zuerst durch eine sogenannte Schlüsselloch-Öffnung der Brustkorb minimal geöffnet und die Lunge künstlich kollabiert. Durch diese Öffnung werden dann durch ein Endoskop Bandscheibe und Knochentrümmer entfernt“, erklärt Prim. Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Kambiz Sarahrudi, Leiter der Unfallchirurgie am LK Wr. Neustadt. „Anschließend wird mittels eines Knochenstückes aus dem Beckenkamm und einer Platte die Stabilisierung durchgeführt.“

Alternativ müsste man die Operation durch einen großen Schnitt über den Brustkorb des Patienten durchführen, was ungleich schmerzhafter ist. Durch die endoskopische OP treten kaum postoperative Schmerzen auf. Die Schädigung von Gewebe wie Nerven, Muskulatur oder Haut sowie der Blutverlust können gering gehalten und der Patient schneller wieder mobilisiert werden.

„Wichtig ist auch, nicht nur die Leistung meiner Oberärzte Dr. Daniel  Freytag und Dr. Richard Reidinger hervorzuheben. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im OP, vor allem das Anästhesie-Team, haben hervorragende Arbeit geleistet!“, betont Prim. Sarahrudi.

Bis dato werden endoskopische Wirbelsäulen-Stabilisierungen in nur wenigen Kliniken in ganz Österreich angeboten. In der niederösterreichischen Thermenregion ist das Landesklinikum Wiener Neustadt absoluter Vorreiter, was diese OP-Methode betrifft. „Ein weiterer Punkt, der bestätigt, wie hochqualitativ die medizinische Versorgung in unserem Haus ist“, zeigt sich Dr. Peter Gläser, ärztlicher Direktor, beeindruckt.

Die Patientenmeinung
Der Patient, bei dem der Eingriff durchgeführt wurde, ist der 27-jährige Daniel Klaubauf. Er ist auf einer Rennstrecke in Ungarn mit dem Motorrad verunfallt. Nach der Ersthilfe wurde er direkt ins Landesklinikum Wr. Neustadt überstellt und ist froh, „von so einem fähigen Team operiert und behandelt worden zu sein. Von den Ärzten bis zu den Pflegekräften hat man sich professionell und menschlich toll um mich gekümmert. Dank des Teams in Wr. Neustadt kann ich auch in Zukunft mein größtes Hobby, das Motorrad-Fahren, ausüben. Wenn auch vielleicht nicht mehr mit so viel Speed wie bisher“, so Klaubauf mit einem Augenzwinkern.

Facts zur Spondylodese
Diese wird angewandt, wenn die Stabilität der Wirbelsäule beeinträchtigt ist. Zum Beispiel nach Wirbelkörperbrüchen, bei Skoliose oder einem Abbau der Knochenstruktur. Die Versteifung der Wirbelsäule ist besonders häufig im Bereich zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule notwendig. Die Spondylodese findet unter Vollnarkose statt.

Begrifferklärung
Spondylodese – Wirbelsäulen-Stabilisierung; Wirbelsäulen-Versteifung; Minimal-invasiv – Durchführung operativer Eingriffe ohne größere Schnitte Endoskop – Gerät, mit dem das Innere untersucht und manipuliert werden kann Skoliose – Fehlstellung der Wirbelsäule

 

Bildtext
Bild 1: (v.l.n.r.) Prim. Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Kambiz Sarahrudi, Patient Daniel Klaubauf und OA Dr. Richard Reidinger bei der Entlassung des Patienten
Bild 2: Bild des Endoskopie-Bildschirmes während der Operation
Bild 3: Röntgenbild des Patienten: Wirbelsäule nach der Stabilisierung


Medienkontakt
Doris Zöger
Landesklinikum Wiener Neustadt
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